Nun sind wir schon fast eine Woche unterwegs – und überall hier in Vietnam treffen wir auf überaus nette, freundliche, zuvorkommende, hilfsbereite, aufgeschlossene, neugierige und beeindruckende Menschen. Um die Menschen hier zu beschreiben gehen mir glatt die Adjektive aus, wir sind schlichtweg überwältigt. Im Gegensatz zu manch anderem Platz auf dieser Erde fühlen wir uns hier selbst abends in den Straßen der Stadt sicher und bewegen uns ohne Ängste. Es ist einfach toll.
Nach Hanoi haben wir eine abenteuerliche Fahrt in die Halong Bay gemacht. Der Transfer mit dem Auto war mehr als spannend. Ich fahre gerne und viel Auto – aber das mag ich hier bestimmt nicht machen – no way. Durch die Halong Bay, eine Bucht mit lauter Karststeininseln, haben wir eine Fahrt mit einer alten chinesischen Dschunke unternommen.
Mit dem Wetter hatten wir auch dieses Mal leider nicht so großes Glück. Es war noch immer recht kühl und regnerisch. Aber was will man machen? – Immerhin: Hey! Wir sind HIER! Es IST fantastisch – und immerhin war es nicht so neblig, dass die Tour nicht stattfinden konnte. Wir hatten eine tolle Crew mit an Bord der Dschunke, wo daß wir ein richtig tolles Erlebnis hatten und eine tolle Nacht auf der Dschunke in der Bucht verbracht haben.
Nach der Rückfahrt von der Halong Bucht ging es gleich am selben Abend weiter mit dem Nachtzug nach Lao Cai, in den Norden Vietnams, nur 2km von der chinesischen Grenze entfernt. Von hier aus ging es per Bus weiter nach Sapa, wo wir auch jetzt noch sind.
Mit unserem Guide haben wir gestern eine tolle Trekking Tour durch die Berge und die ganzen Reisfelder gemacht. Leider wird der Reis nur in einer Ernte pro Jahr angebaut – so daß die Felder derzeit nur brach liegen. Manche sind trocken, andere sind geflutet. An einigen Stellen wird schon gearbeitet und die Reisterassen werden repariert, damit das Wasser darin stehen bleibt. Zum Arbeiten werden hier Wasserbüffel eingesetzt, von denen wir einige selbst direkt auf unseren Wegen angetroffen haben. Tolle Tiere sind das!
Das absolute Highlight dieses Trekkings war sicherlich unsere letzte Übernachtung: Wir waren zu Gast bei einer einheimischen Farmer-Familie. Sie gehören dem Volk der Red Dao an, einer ethnischen Minderheit in Vietnam.
Sie leben hier noch so, wie seit Jahrhunderten gelebt wurde. Diese Familie hat gestern Abend für uns traditionell gekocht. Zur Krönung des ganzen haben sie für uns ein Kräuterbad gekocht, aus 24 Kräutern der Berge zubereitet. Diese wurden 2-3 Stunden über dem offenen Feuer gekocht und dann in Badebottiche gefüllt. – Ein herrlich entspannendes Erlebnis nach ca. 15km Wandern … Heute Morgen wurden sogar extra für uns Pancakes auf dem offenen Feuer zubereitet – was ein Luxus!
Heute ging es nochmal 10km weiter – und dann mit dem Bus zurück nach Sapa. Morgen gehen wir nochmnal auf den lokalen Markt, machen eine kleine Wanderung und nehmen dann den Nachtzug nach Hanoi.
Bis bald, schöne Grüße aus den Bergen,
Matthias und Kerstin
Interesssanter Reisebericht, besonders der Teil mit dem Besuch bei der einheimischen Familie. Das Bild wo Einheimische Körbe mit Holz einen Berg heruntertragen ist bedenkenswert. Ist es dort auch so, dass zum Zweck der Energieerzeugung die Bäume und Wälder gerodet werden? Auf dem besagten Foto sieht es zum Teil sehr kahl aus und es gibt scheinbar einen reduzierten Baumbestand. Wie sah es dort vor 10, 20 oder 50 Jahren aus? Gibt es ein Überbevölkerungsproblem? Klimaprobleme? Wovon Leben die Menschen? Tourismus? Darauf könnt ihr ja nach Eurer Rückkehr in Eurer “Präsi” mal eingehen.
Sind schon gespannt.
Grüße von H + B + C + M