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Eine lebhafte Stadt

Zuallererst:

Uns geht es gut.

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 Vielen Dank der Nachfragen. Wir haben auch hier von dem vermissten Flugzeug aus Kuala Lumpur gehoert, das am Tag unserer Ankuft verschwand. – Schrecklich! – Wir sind hier ausnahmslos mit Vietnam Airlines unterwegs, wenngleich wir im selben Flugzeugtyp hierher geflogen sind …

In den letzten beiden Tagen haben wir ganz intensiv die Altstadt von Hanoi kennen gelernt. Leider ist das Wetter nicht ganz so angenehm, wie man es sich in einer Stadt, die fast auf dem gleichen Breitengrad wie Kuba liegt, so vorstellt. Von Norden her hat sich Kaltluft durchgeschlagen, zudem nieselt es immer wieder.

Der Verkehr ist hier einzigartig: Es gibt so viele Motorbikes, die regelrecht schwarmmaessig ankommen, dazwischen Autos, Fahrraeder, Karren, Menschen. Beladen, unbeladen, schwer beladen, alleine – oder zu fuenft oder sechst auf nur einem Motorbike. Die Vietnamesen sind wahre Transport- und Balancierkuenstler, stets im Blick wer und was sich wohin bewegt. Es gibt hier Regeln. Grundsaetzlich hat alles, was Raeder hat Vorfahrt – und zwar ueberall. Selbst dann, wenn das Gefaehrt geschoben wird. Fussgaenger muessen sich diesem Gesetz anpassen, fuer die haelt niemand, maximal fuer Auslaender eine Notbremsung eingeleitet, um einen Aufprall zu verhindern. Gehupt wird staendig und ueberall, was aber nicht heissen soll: Vorsicht, spring da weg. Es heisst vielmehr: Achtung, ich fahre gerade neben/hinter/vor Dir, mach bloss keine falsche Bewegung oder halte bloss nicht einfach an …

P1020247 P1020120 P1020289Wer hierher kommt und einen `Trottoir` benutzen moechte, wie wir das so bei uns in Deutschland  machen, der wird hier ernsthafte Schwierigkeiten bekommen. Hier findet alles auf dem sog. Gehweg statt, aber gehen, das kann man darauf wirklich nicht. Hier dient er als … Abstellplatz fuer Motorbikes (werden sie geschoben – oder faehrt jemand darauf weil auf der Strasse Stau ist oder einfach kein Platz ist haben sie Vorfahrt, s.o. !), Kueche, Kinderspielplatz, Sitzecke, Biergarten, Fleischtheke des Metzgers, Warenpraesentationsflaeche, Wohnzimmer und vielem anderen mehr – einfach unglaublich … Gehen tut man im uebrigen meistens auf der Strasse, da ist mehr Platz fuer Fussgaenger.

In einer Stadt mit so vielen Menschen, so viel Verkehr und teils solch einfachen Mitteln bleibt sehr viel mehr Dreck in den Gassen zurueck als bei uns. Abfall wird hier kurzerhand am Strassenrand entsorgt, der jeden Abend von Strassenfegern von Hand in einen Karren verladen wird und so entsorgt wird.  Es ist so ganz anders als bei uns, wo wir selbst unsere Abfalltonnen mit dem Kaercher hin- und wieder reinigen – und hier landet einfach alles `uff de gass`.

Morgen frueh geht es weiter mit einer chinesischen Dschunke durch die Halong Bucht, wo wir auch drauf uebernachten werden. Uebermorgen kommen wir wieder zurueck und fahren gleich mit dem Nachtzug weiter nach Sapa, von wo aus wir uns wieder melden werden, sofern wir Internet haben.

Euch allen schoene Gruesse von uns beiden,

Matthias und Kerstin